2024 bot Anlegern viele Chancen. Besonders die USA zeigten sich widerstandsfähig mit starkem Wirtschaftswachstum und sinkender Inflation, während Aktien hohe Renditen erzielten.

Aber kann dieser Trend anhalten? Und was bringt das nächste Jahr? Hier ist unser Ausblick für die Wirtschaft und die Märkte im Jahr 2025.

US-Wirtschaftswachstum könnte sich verlangsamen

Die USA haben eine günstige Kombination aus starkem Wirtschaftswachstum, sinkender Inflation und einem relativ gesunden Arbeitsmarkt erlebt. Dies wurde hauptsächlich durch gesteigerte Produktivität und einen Anstieg der verfügbaren Arbeitskräfte angetrieben.

Obwohl diese positiven Einflüsse auch 2025 weiter anhalten könnten, gibt es Risiken, die die Gewinne zunichte machen könnten. Dazu gehören höhere Zölle auf Importgüter und eine strengere Einwanderungspolitik.

Daher erwarten wir, dass das US-Wirtschaftswachstum von etwa 3% in Richtung 2% im Jahr 2025 sinken wird. Die US-Zentralbank Federal Reserve wird wahrscheinlich die Zinssätze auf 4% senken. Weitere Senkungen könnten schwierig sein, um das Risiko einer erneuten Inflation zu vermeiden.

Durchwachsene Konjunktur außerhalb der USA

Andere Länder haben nicht vom gleichen wirtschaftlichen Rückenwind profitiert wie die USA.

Im Euroraum liegt die Inflation nahe dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2%, aber dies ging auf Kosten eines geringen oder gar keinen Wirtschaftswachstums in den Jahren 2023 und 2024. Das Wachstum wird voraussichtlich auch 2025 unter dem langfristigen Durchschnitt bleiben. Grund ist das Risiko einer Flaute im globalen Handel. Die EZB wird wahrscheinlich die Zinssätze bis Ende 2025 auf 1,75% senken.

In China wird das Wachstum wahrscheinlich zunehmen, da Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft greifen. Allerdings sind weitere Maßnahmen erforderlich, um externe und interne Herausforderungen wie das geringe Vertrauen bei Haushalten und Unternehmen zu überwinden.

Vorsichtiger langfristiger Ausblick für Aktien

US-Aktien haben in den letzten Jahren insgesamt hohe Renditen erzielt. 2024 war keine Ausnahme, da die Gewinne der US-Unternehmen die Erwartungen übertrafen und die Aktienbewertungen (ein Maß dafür, wie viel Anleger bereit sind, im Verhältnis zu den Unternehmensgewinnen für Aktien zu zahlen) weiter stiegen. Die entscheidende Frage für Anleger lautet: Was passiert als nächstes?

Unserer Ansicht nach sind die US-Aktienbewertungen aktuell erhöht. Allerdings sind US-Aktien womöglich nicht so teuer, wie traditionelle Kennzahlen vermuten lassen. Zum Beispiel haben viele große Unternehmen Kredite aufgenommen, als die Zinssätze niedrig waren, was sie vor späteren Zinserhöhungen schützt. Wichtig ist auch, dass der US-Aktienmarkt zunehmend in wachstumsorientierten Sektoren wie Technologie konzentriert ist. Diese Sektoren haben günstige Wachstumsaussichten, die tendenziell höhere Bewertungen rechtfertigen als Aktien in anderen Sektoren.

Einerseits ist es möglich, dass wir uns inmitten eines Produktivitätsbooms befinden, bei dem ein starkes Wirtschaftswachstum dank technologischer Fortschritte hohe Bewertungen rechtfertigt. Genauso besteht jedoch die Gefahr, dass die aktuelle Situation eher dem Jahr 1999 ähnelt. Damals begann die "Dotcom-Blase" zu platzen und Technologieaktien fielen nach einem rasanten Anstieg der Bewertungen wieder.

Die Erfahrung zeigt, dass US-Aktien auf kurze Sicht den Sorgen aufgrund hoher Bewertungen trotzen können – sofern eine Krise bei Konjunktur oder Unternehmensgewinnen ausbleibt. Langfristig werden hohe Bewertungen jedoch die Renditen für Anleger drücken. Für Euro-Anleger erwarten wir bei US-Aktien1 über das nächste Jahrzehnt annualisierte Renditen2 von 0,7%-2,7%.

Aktien außerhalb der USA bieten attraktivere Bewertungen. Über das nächste Jahrzehnt erwarten wir jährliche Renditen von 5,1%-7,1% sowohl für Aktien des Euroraums als auch für Industriemärkte ohne die USA, während Schwellenländeraktien voraussichtlich 3,1%-5,1% erzielen werden3. Allerdings sind Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinne über kürzere Zeiträume wichtiger. Wie sich diese Faktoren in den kommenden Jahren entwickeln, wird bestimmen, ob und wann die attraktiveren Bewertungen zu höheren Renditen für Anleger führen.

Zinssätze werden Anleihen stützen

Mit dem Anstieg der Zinssätze in den letzten Jahren sind auch die Anleiherenditen4 gestiegen (diese zeigen die Erträge aus Anleihen im Verhältnis zum aktuellen Preis).

Obwohl die Zentralbanken die Zinssätze senken, erwarten wir, dass diese sich auf einem höheren Niveau als in den 2010er Jahren einpendeln werden. Dies schafft die Voraussetzungen dafür, dass Anleger über das nächste Jahrzehnt solide Anleiherenditen erzielen können.

Wir erwarten für das nächste Jahrzehnt nun jährliche Renditen von 2,2%-3,2% für Euro-Anleihen und 2,3%-3,3% für globale Anleihen außerhalb des Euro-Raums5.

Fallen die Zinssätze, werden bestehende Anleihen wahrscheinlich von steigenden Preisen profitieren. Anleihepreise steigen tendenziell, wenn die Zinssätze fallen, weil bestehende Anleihen, die höhere Zinsen zahlen, attraktiver werden. Dieser Preisanstieg sollte zu Kapitalgewinnen für Anleger führen, zusätzlich zu dem Ertrag, den die Anleihen ausschütten.

Selbst wenn die Zinssätze moderat steigen und zu einem Rückgang der Anleihepreise führen, sollten die höheren Zinserträge aus Anleihen ausreichend groß sein, um die Gesamtrenditen positiv zu halten. Dies stärkt das Argument für Anleihen als Stabilisator in langfristigen Portfolios, um Schwankungen bei anderen Investitionen wie Aktien auszugleichen.

Ein ausgewogenes Portfolio ist entscheidend

Den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu bestimmen, ist und bleibt schwierig. Doch mit einem globalen Portfolio, das Ihr Geld auf verschiedene Vermögenswerte, Regionen und Sektoren verteilt, ist es nicht nötig, die Märkte zu timen. Denn das ist selten erfolgreich.

Selbst wenn eine Region oder ein Sektor unterbewertet ist – und daher überdurchschnittliche Renditen erwarten lässt – kann dieser Zustand für einige Zeit, oft Jahre, andauern. Ebenso kann eine Region oder ein Sektor für eine längere Zeit überbewertet bleiben.

Der positive Ausblick für Anleihen und die gedämpften langfristigen Aussichten für US-Aktien zeigen, wie nützlich ein ausgewogenes Portfolio sein kann. So erwarten wir, dass ein Portfolio aus 60% Aktien und 40% Anleihen über das nächste Jahrzehnt eine Rendite von 2,5%-4,5% erzielt6.

 

1 US-Aktien werden durch den MSCI USA Total Return Index Euro dargestellt.

2 Annualisierte Renditen zeigen, was ein Anleger über einen Zeitraum verdienen würde, wenn die jährliche Rendite verzinst wird (d.h. der Anleger verdient eine Rendite auf seine Rendite sowie auf das ursprüngliche Kapital).

3 Aktien im Euroraum werden durch den MSCI Economic and Monetary Union (EMU) Total Return Index dargestellt, Aktien aus entwickelten Märkten ohne die USA durch den MSCI World ex USA Total Return Index Euro und Schwellenländeraktien durch den MSCI Emerging Markets Total Return Index Euro.

4 Anleihen sind eine Art von Darlehen, das von Regierungen oder Unternehmen ausgegeben wird. Diese zahlen in der Regel einen festen Zinssatz und zahlen das Kapital am Ende der Laufzeit zurück. Sobald sie ausgegeben sind, werden Anleihen wie Aktien gehandelt. Ihre Preise können schwanken.

5 Anleihen im Euroraum werden durch den Bloomberg Euro-Aggregate Bond Index und globale Anleihen außerhalb des Euroraums (gehedgt) durch den Bloomberg Global Aggregate ex Euro Bond Index Euro Hedged dargestellt. Bei der Absicherung verwenden Manager in der Regel Derivate (eine Art von Finanzvertrag), um Wechselkursschwankungen auszugleichen. Die Verträge legen in der Regel einen vorbestimmten Wechselkurs fest, zu dem der Manager die Fremdwährung zu einem zukünftigen Zeitpunkt kaufen oder verkaufen kann.

6 Das Portfolio aus 60% Aktien/40% Anleihen wird durch globale Aktien (MSCI AC World Total Return Index Euro) und gehedgte globale Anleihen (Bloomberg Global Aggregate Bond Index Euro Hedged) dargestellt.

Dies ist eine Marketingmitteilung.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

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