Auch wenn es der düstere Name kaum vermuten lässt: In den Sterbetafeln des Statistischen Bundesamts stecken gute Nachrichten. Die Lebenserwartung steigt in Deutschland ungebrochen Jahr für Jahr. Männer, die heute 60 Jahre alt sind, dürften im Durchschnitt 85 werden, Frauen sogar 88. Drei Prozent dieser Männer und sieben Prozent der Frauen dürften laut den Prognosen sogar über 100 werden.

Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland bei Geburt

Zwischen 1950 und heute ist die Lebenserwartung um rund 14 Jahre gestiegen

Lebenserwartung Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, „vdek – Basisdaten des Gesundheitswesen 2021“, März 2021

Viele können sich daher auf einen ausgiebigen Ruhestand freuen. Das heißt jedoch auch, dass Sie nach dem Renteneintritt womöglich noch 30 Jahre oder länger Ihr Einkommen sichern müssen. Dass die gesetzliche Rentenversicherung dazu meist nicht ausreicht, hat viele veranlasst, zusätzlich privat mit einem Fondsportfolio vorzusorgen. Die Rendite aus der Geldanlage wirkt sich positiv auf die Sparbemühungen aus und hilft während des Erwerbslebens Vermögen aufzubauen. Doch wie geht man in den Jahren kurz vor dem Renteneintritt mit der Geldanlage um?

Inflation und Langlebigkeitsrisiko entgegenwirken

Es hat sich bewährt, Anlagerisiken abhängig vom verbleibenden Anlagehorizont zu reduzieren, also den Anteil schwankungsärmerer Anleihen im Portfolio schrittweise zu erhöhen. Dadurch wirken Anleger:innen dem Risiko entgegen, dass sie hohe Verluste erleiden, kurz bevor sie ihr Kapital abrufen müssen. Doch wo endet bei der Altersvorsorge überhaupt der Anlagehorizont?

Bei einem Ruhestand, der 30 Jahre dauern kann, ist es für Anleger:innen selten sinnvoll, ihr Depot beim Renteneintritt aufzulösen. In den folgenden Jahrzehnten schmälert die Inflation weiter die Kaufkraft: Bei einer Inflationsrate von zwei Prozent haben 100.000 Euro nach 10 Jahren nur noch die heutige Kaufkraft von 82.000 Euro, nach 20 Jahren von 67.000 Euro und nach 30 Jahren von 55.000 Euro.

Eine renditebringende Anlage kann während des Ruhestands helfen, diesem Kaufkraftverlust entgegenzuwirken, und sie kann bestenfalls auch eine reale Rendite generieren (also eine, die die Inflationsrate übersteigt). Das kann ein wichtiges Element in der Planung des Ruhestandseinkommens sein, denn mit steigender Lebenserwartung wächst auch das Langlebigkeitsrisiko – also das Risiko, dass die finanziellen Rücklagen noch zu Lebzeiten aufgezehrt werden. Mit einer Rendite wird auch das Vermögen langlebiger.

Risiken schrittweise reduzieren

In den Jahren kurz vor dem Renteneintritt, aber auch im Ruhestand selbst, macht es für viele Anleger:innen Sinn, Risiken und damit Schwankungen im Portfolio zu reduzieren. Der Renteneintritt ist aber längst nicht der Zeitpunkt, um aus der Geldanlage auszusteigen. Mit einer historisch relativ schwankungsarmen Anlage, in der Anleihen eine größere Rolle spielen, können Anleger:innen böse Überraschungen im Ruhestand oft vermeiden, indes aber immer noch die Renditechancen am Markt nutzen.

Mehr Anleihen, weniger Schwankungen

Je höher der Anleihenanteil an einem Portfolio, desto geringer war die Schwankungsbreite, aber auch die Rendite.

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Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.
Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Basis von Daten von Bloomberg. Die jeweilige Aktienallokation basiert auf dem MSCI ACWI Index, die Anleiheallokation auf dem Bloomberg Barclays Global Aggregate Index. Alle Indizes in US-Dollar. Stand: April 2022

 

Mit 60 können Anleger:innen auch anfangen, über einen Auszahlplan nachzudenken, der zu ihren Ruhestandsplänen passt. Wollen Sie Ihr Einkommen aus der Geldanlage vorrangig aus Renditen speisen? Oder sind Sie bereit, Ihr Vermögen mit der Zeit aufzuzehren? Wollen Sie ein gleichbleibendes Einkommen aus Ihrem Depot beziehen, oder wollen Sie in der Auszahlphase flexibel auf Ihre Bedürfnisse und auf Marktereignisse reagieren? Wie wirken sich diese Entscheidungen auf die Langlebigkeit Ihres Vermögens.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken 

Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Anleger:innen erhalten den ursprünglich investierten Betrag unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Es besteht das Risiko eines vollständigen Verlustes.

Wichtige Hinweise zu Renditen 

Die Durchschnittsrenditen der Vergangenheit lassen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf zukünftige Renditen zu. Die Entwicklung eines Index deckt sich nicht exakt mit der Wertentwicklung eines bestimmten Anlageprodukts, da es nicht möglich ist, direkt in einen Index zu investieren. 

Wichtige allgemeine Hinweise 

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Die Vanguard Group Europe GmbH stellt nur Informationen zu Produkten und Dienstleistungen bereit und erteilt keine Anlageberatung basierend auf individuellen Umständen. Wenn Sie Fragen zu Vanguard oder unseren Fonds und ETFs haben, wenden Sie sich bitte an unser Kundenservice-Team.

Weitere Informationen über die Anlagepolitik und die Risiken der genannten Fonds entnehmen Sie bitte dem OGAW-Prospekt und den Basisinformationsblatt (PRIIPs KID), bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Die Basisinformationsblatt (PRIIPs KID)  für diesen Fonds sind neben dem Verkaufsprospekt verfügbar auf der Website von Vanguard.

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