Wie verbunden fühlen Sie sich Ihrem 67-jährigen Selbst? Glauben Sie, diese Person ist Ihnen ähnlich?
Für viele Menschen um die 30 ist diese Person der Zukunft fremd – wahrscheinlich hat sie ganz andere Bedürfnisse, Interessen und Wünsche. Genau das könnte ein Grund sein, warum es vielen von uns schwerfällt, in jungen Jahren schon fürs Alter vorzusorgen. Dabei kann kaum etwas bei der finanziellen Vorsorge so viel bewirken wie ein früher Start.
Vorsorgen heißt, heute zurückstecken, um Sicherheit für morgen zu schaffen, Höhen und Tiefen im Leben ausgleichen. Wir stecken jedoch meist lieber für Menschen zurück, die uns nahestehen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich das auch auf das Sparverhalten auswirkt. Bei einer Studie zeigte sich: Je verbundener sich die Studienteilnehmer ihrem zukünftigen Selbst fühlten, desto mehr hatten sie bereits gespart. Wer hingegen erwartete, später eher ein anderer Mensch zu sein, hatte weniger vorgesorgt.
Auch wenn es schwer ist, sich mit diesem grauhaarigen Menschen der Zukunft zu identifizieren: Die Vorsorge aufzuschieben kann teuer werden. Grund ist der Wiederanlageeffekt. Denn wer sein Geld renditebringend anlegt, kann mit der Zeit nicht nur eine Rendite auf eingezahltes Kapital, sondern auch auf bereits erzielte Erträge verdienen. Der Wiederanlageeffekt macht sich daher in späteren Jahren besonders stark bemerkbar.
Wie sich eine Anlage entwickelt, wenn Erträge investiert bleiben
Die Grafik stellt keine tatsächlichen, prognostizierten oder historischen Erträge und keine spezifische Geldanlage dar. Sie basiert auf einem einmaligen Anlagebetrag von 10.000€ und einer gleichbleibenden Rendite nach Kosten von 4% pro Jahr.
Konkret heißt das: Wer später mit der Vorsorge beginnt, hat es schwerer, auch wenn unter dem Strich die gleiche Summe investiert wird. Wer etwa 40 Jahre lang monatlich 100 Euro investiert – also insgesamt 48.000 Euro – und das bei einer gleichbleibenden Rendite von vier Prozent pro Jahr (nach Kosten), hätte am Ende 116.486,48 Euro im Depot. Wer zehn Jahre später anfängt und monatlich 133,33 Euro anlegt, hätte am Ende zwar den gleichen Gesamtbetrag investiert – aber fast 25.000 Euro an Rendite eingebüßt.
Der Wiederanlageeffekt ist aber nicht der einzige Grund, früh mit der finanziellen Vorsorge zu beginnen. Je länger der Anlagehorizont, desto weniger fallen die an den Märkten üblichen Kursschwankungen ins Gewicht, da die Anlage Zeit hat, sich gegebenenfalls von Marktturbulenzen zu erholen.
Es lohnt sich also, sich in die eigene Zukunft hineinzuversetzen. Wenn Sie mit 30 noch gar nicht oder nur zögerlich an die finanzielle Vorsorge denken, dann nehmen Sie sich Zeit für einen Tagtraum. Denken Sie über die Hobbys und Pläne nach, für die im Berufsleben meist keine Zeit bleibt. Vielleicht über das Leben als Oma oder Opa. Über Reisen, die nicht enden müssen, weil der Jahresurlaub aufgebraucht ist. Vielleicht fühlen Sie sich dieser Person dann etwas näher – und finden es umso lohnender, für sie vorzusorgen.
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Anleger:innen erhalten den ursprünglich investierten Betrag unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Es besteht das Risiko eines vollständigen Verlustes.
Wichtige Hinweise zu Renditen
Die Durchschnittsrenditen der Vergangenheit lassen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf zukünftige Renditen zu. Die Entwicklung eines Index deckt sich nicht exakt mit der Wertentwicklung eines bestimmten Anlageprodukts, da es nicht möglich ist, direkt in einen Index zu investieren.
Wichtige allgemeine Hinweise
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