"Die letzte Etappe im Kampf gegen die Inflation erweist sich als schwierig."
Head of Investment Strategy Group und Chief Economist, Vanguard Europe
In der Eurozone betrug die Wachstumsrate im ersten Quartal 0,3%, in Großbritannien sogar 0,6% (jeweils ggü. Vorquartal); beide Wirtschaftsräume haben damit den schwachen oder negativen Wachstumstrend der vergangenen Monate durchbrochen. Grund für den Aufschwung sind neben der Erholung der realen Haushaltseinkommen auch die besseren Prognosen für die Weltwirtschaft, die zu steigenden Exporten und wachsendem Vertrauen der Unternehmen beigetragen haben. Dank steigender Realeinkommen und einer expansiveren Geldpolitik rechnen wir mit weiterem Wachstum bis Jahresende, auch wenn wir weiterhin eine schwache Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe erwarten.
Trotz Erholung rechnen wir weiterhin mit unterdurchschnittlichem Wachstum
Quellen: Berechnungen von Vanguard unter Verwendung von Daten von Eurostat und dem Office for National Statistics; Stand: 10. Juni 2024. Anschließend Prognosen von Vanguard. Anmerkungen: Die durchgezogenen Linien zeigen das reale BIP für den Euroraum und Großbritannien, indexiert auf 100 ab dem vierten Quartal 2019. Die gestrichelte Linie zeigt den Trend für beide Volkswirtschaften vor Covid. Die beiden Punkte bilden die Vanguard Prognosen für Ende 2024 ab.
Die letzte Etappe im Kampf gegen die Inflation erweist sich als schwierig. Die Inflation bei Energie, Nahrungsmitteln und Kerngütern nähert sich dem langfristigen Trend an, im Dienstleistungssektor – wo die Inflation in der Regel hartnäckiger ist – steht eine Normalisierung dagegen noch aus. Bessere Wachstumsaussichten haben die Dienstleistungspreise in den letzten drei Monaten erneut angeheizt, und da die Inflation in allen Ländern und Sektoren wieder zulegt, könnten auch die Inflationserwartungen steigen.
Zwar steigen die Löhne weiterhin, wir gehen jedoch mit Blick auf die Frühindikatoren für die Lohnfindung und den schwächeren Arbeitsmarkt von einer Abkühlung aus. Die Gesamtinflation dürfte im Euroraum bereits bis Jahresende auf die Zielmarke von 2% fallen, in Großbritannien dagegen erst im ersten Quartal 2025 (auch wenn sie die 2%-Marke im Mai kurz erreicht hat). Die Kerninflation ohne die volatilen Preise für Lebensmittel und Energie wird wahrscheinlich erst im ersten bzw. zweiten Quartal 2025 wieder den Zielwert erreichen.
In der Geldpolitik hat die EZB die Zinsen im Juni um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) gesenkt und damit einen Zinssenkungszyklus eingeleitet. Wir erwarten zwei weitere Zinssenkungen im gleichen Umfang in diesem sowie vier im nächsten Jahr, Ende 2025 läge der Leitzins im Euroraum dann bei 2,25%.
Die BoE befindet sich in einer ähnlichen Situation. Wir erwarten eine erste Zinssenkung im August, eine weitere Senkung um 25 Basispunkte bis Jahresende und im nächsten Jahr Senkungen im Umfang von insgesamt einem Prozentpunkt, sodass der britische Leitzins Ende 2025 bei 3,75% läge. In beiden Fällen überwiegt jedoch das Risiko, dass die Zinssenkungen in ihrem Umfang hinter unseren Erwartungen zurückbleiben, sollte die Inflation im Dienstleistungssektor EZB und BoE zu einem vorsichtigeren Kurs bewegen.
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