Viele Menschen neigen zu einem ungerechtfertigten Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.

In einer berühmten Studie behaupteten 93 Prozent der Amerikaner, sie seien bessere Autofahrer als der Durchschnitt.¹ Das ist natürlich eine mathematische Unmöglichkeit.

Das Phänomen, das sich unter Autofahrern zeigt, lässt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Wenn wir uns für bessere Fahrer halten, als es tatsächlich der Fall ist, kann das gefährliche Folgen haben. Ebenso kann übermäßiges Selbstvertrauen bei der Geldanlage gefährlich für unser Vermögen sein.

Stellen Sie sich vor, Sie hatten gerade eine Erfolgsserie bei der Auswahl von Aktien oder Fonds. Sie könnten zu dem Schluss kommen, dass der Erfolg auf Ihr Anlagegeschick zurückzuführen ist. Das mag der Fall sein, aber womöglich hatten Sie auch einfach Glück. Das Problem ist: Wenn Sie den Erfolg Ihren Fähigkeiten zuschreiben, erwarten Sie vielleicht, dass Sie diesen Erfolg wiederholen können. Womöglich gehen Sie dadurch in Zukunft sogar größere Risiken ein. Das könnte zwar zu größeren Gewinnen führen, aber genauso auch zu größeren Verlusten. Lohnt sich dieses Risiko wirklich?

Zu viel Selbstvertrauen kann die Rendite schmälern

Untersuchungen haben gezeigt, dass besonders selbstbewusste Anleger:innen nicht nur mehr Risiken eingehen, sondern auch dazu neigen, häufiger zu handeln. Und das führte im Schnitt zu einem schlechteren Anlageergebnis. Über einen Zeitraum von sechs Jahren untersuchten die Professoren Barber und Odean über 78.000 US-Depots und analysierten mehr als drei Millionen Wertpapier-Orders. Insbesondere wollten sie herausfinden, wie sich die Renditen der 20 Prozent der Anleger:innen, die am meisten handelten, von denen der 20 Prozent unterschieden, die am wenigsten handelten.

Die Ergebnisse waren eindeutig. Die selbstbewussten Anleger:innen, die häufig an ihrem Portfolio drehten, erzielten Renditen von 11,4 Prozent pro Jahr, während die weniger aktiven Händler 18,5 Prozent pro Jahr erzielten.² Oder konkret: Aus 1.000 Euro hatten die aktiven Händler:innen nach sechs Jahren im Schnitt gut 2.700 Euro gemacht, ruhigere Anleger:innen dagegen über 4.000 Euro. Dabei stellten die Professoren auch fest, dass Frauen weniger häufig handelten als Männer und folglich bessere Renditen erzielten.

 

1 Ola Svenson, “Are we less risky and more skilful than our fellow drivers?”, Acta Psychologica

2 Barber and Odean “The courage of misguided convictions.” 1999, Association for Investment Management and Research

Strategien gegen die Selbstüberschätzung

Das große Problem dabei ist: Je größer unsere Selbstüberschätzung, desto weniger fällt sie uns auf. Wenn Sie also das nächste Mal Ihr Portfolio umschichten wollen, halten Sie inne und fragen Sie sich:

  • Wissen Sie es tatsächlich besser als der Markt?
  • Passt dieser Handel wirklich zu Ihrem langfristigen Finanzplan und Ihrer Anlagestrategie?

Es kann auch hilfreich sein, die Gegenposition einzunehmen und sich Unwägbarkeiten oder Gründe zu überlegen, warum Ihr geplanter Handel eine schlechte Wahl sein könnte. Wenn Sie es sich zur Gewohnheit machen, Ihre Annahmen zu hinterfragen, hat die Selbstüberschätzung kaum eine Chance.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken 

Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Anleger:innen erhalten den ursprünglich investierten Betrag unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Es besteht das Risiko eines vollständigen Verlustes.

Wichtige Hinweise zu Renditen 

Die Durchschnittsrenditen der Vergangenheit lassen keine zuverlässigen Rückschlüsse auf zukünftige Renditen zu. Die Entwicklung eines Index deckt sich nicht exakt mit der Wertentwicklung eines bestimmten Anlageprodukts, da es nicht möglich ist, direkt in einen Index zu investieren. 

Wichtige allgemeine Hinweise 

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Die Vanguard Group Europe GmbH stellt nur Informationen zu Produkten und Dienstleistungen bereit und erteilt keine Anlageberatung basierend auf individuellen Umständen. Wenn Sie Fragen zu Vanguard oder unseren Fonds und ETFs haben, wenden Sie sich bitte an unser Kundenservice-Team.

Weitere Informationen über die Anlagepolitik und die Risiken der genannten Fonds entnehmen Sie bitte dem OGAW-Prospekt und den Basisinformationsblatt (PRIIPs KID), bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Die Basisinformationsblatt (PRIIPs KID)  für diesen Fonds sind neben dem Verkaufsprospekt verfügbar auf der Website von Vanguard.

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