Wer in Anleihen investiert, dürfte mit den Vorteilen von Unternehmensanleihen in US-Dollar vertraut sein: Investment Grade-Unternehmensanleihen können verlässliche laufende Erträge abwerfen, ein Portfolio diversifizieren und – dank der Stabilität der Emittenten – die Portfoliovolatilität reduzieren. Doch können Anlegerinnen und Anleger mit USD-Unternehmensanleihen gleichzeitig ihre ESG-Ziele erreichen? Wir glauben, dass dies mit der richtigen Anlagelösung gelingen kann. Und wie wir in diesem Artikel erläutern, kann ein ESG-Index auch unter anderen Gesichtspunkten gegenüber seinem Stammindex überzeugen.
Der Artikel-8-konforme1 Vanguard ESG USD Corporate Bond UCITS ETF bietet Anlegerinnen und Anlegern ein Exposure auf USD-Unternehmensanleihen mit ESG-Screening.
Der ETF bildet den Bloomberg MSCI Global Corporate Float-Adjusted Liquid Bond Screened Index ab. Das Index-Exposure besteht aus globalen, auf USD lautenden Unternehmensanleihen, das nach bestimmten Geschäftsbereichen wie Alkohol, Waffen oder fossilen Brennstoffen gefiltert wird (siehe Tabelle für eine vollständige Liste der Ausschlusskriterien). Dieser Prozess wird als „negatives Screening“ bezeichnet.
Privatplatzierungen, die nicht bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, kurz SEC) registriert werden müssen,2 sind anders als öffentlich gehandelte Schuldinstrumente wegen mangelnder Transparenz von Emittent und Eigentümer vom Index ausgeschlossen.
Das Mindestemissionsvolumen des ESG-Index ist mit 750 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Stammindex (500 Mio. USD) oder anderen vergleichbaren Strategien (in der Regel 500 Mio. USD oder weniger) relativ hoch, zudem sind Eurodollar-Anleihen (auf USD lautende Anleihen, die außerhalb der USA verkauft werden) wegen ihrer oft schwachen Liquidität ausgeschlossen. Die USD-Anleihen, die im Index verbleiben, sind also in der Regel vergleichsweise liquide.
Außerdem ist der Index float-bereinigt; Investment Grade-Unternehmensanleihen, die in den Büchern der US Federal Reserve (Fed) stehen und daher nicht öffentlich gehandelt werden, werden also solange vom Index ausgeschlossen, bis die Fed sie wieder verkauft.
Die nachstehende Tabelle zeigt die zehn größten Ausschlüsse aus dem gefilterten Index gegenüber dem Stammindex, die rund 4% des globalen USD-Unternehmensanleihenuniversums ausmachen (Stand: Ende August 2024).
Die zehn größten ESG- und Liquiditätsausschlüsse aus dem USD-Unternehmensanleihenindex
Quelle: Bloomberg, Screening-Daten von MSCI. Daten per 30. August 2024. Das „X“ bezieht sich auf das Kriterium, nach dem ein Emittent aus dem ESG-Index herausgefiltert wird. Die zehn größten Ausschlüsse aus dem Bloomberg Global Aggregate USD Corporate Index, dem Stammindex des Bloomberg MSCI USD Corporate Float-Adjusted Liquid Screened Bond Index.
Wenn so viele wichtige Unternehmen dem Screening zum Opfer fallen, stellt sich natürlich die Frage nach den Folgen für die Fundamentalkennzahlen und das Renditeprofil des daraus resultierenden Exposure.
Fossile Brennstoffe sind das wichtigste Ausschlusskriterium, weshalb Versorger (Erdgas, Strom), Energieunternehmen und Investitionsgüterhersteller am stärksten untergewichtet und gar nicht oder kaum im ESG-Index enthalten sind (siehe Grafik). Durch eine pro-rata-Neugewichtung – nach Anwendung weiterer Filter – führt der Ausschluss fossiler Brennstoffe zu einer höheren Gewichtung von Finanzwerten und insbesondere von Banken (+14 Prozentpunkte auf 38%), die die Auswirkungen des Liquiditäts-Screenings (Ausschluss von Privatplatzierungen und Euro-Dollaranleihen) mehr als ausgleicht.
Zudem steigt die Gewichtung von Kommunikations- und Technologieunternehmen, die der „New Economy“ zugerechnet werden und sich durch niedrige Schuldenquoten auszeichnen. Bemerkenswert ist das Verhalten der US-Technologieriesen, darunter den Glorreichen 7,3 die Anleihen begeben, um mit den Erlösen Aktien zurückzukaufen. Damit unterscheidet sich der Technologiesektor deutlich von Versorgern, Energiekonzernen und Kapitalgüterherstellern, die mit den Erlösen von Anleiheemissionen vor allem ihren hohen Investitionsaufwand decken. Durch das ESG-Screening verdoppelt sich daher der Anteil von Apple, Amazon und Microsoft am Index auf insgesamt 4%. Diese Unterschiede im Finanzierungsbedarf verdeutlichen die Diversifizierungsvorteile des ESG-Exposure (in dem ansonsten Finanzwerte dominieren).
Die wichtigsten Übergewichtungen: Banken und New-Economy-Titel
Quelle: Bloomberg. Daten per 31. August 2024. ESG-USD-Unternehmensanleihen = Bloomberg MSCI USD Corporate Float-Adjusted Liquid Screened Bond Index; USD-Unternehmensanleihen = Bloomberg Global Aggregate USD Corporate Index. Die hier abgebildeten Branchen entsprechen der BCLASS 3-Klassifizierung von Bloomberg.
Eine natürliche Folge des insgesamt besseren Investment-Grade-Kreditprofils ist die geringfügig höhere Prämie, zu der die Anleihen des ESG-Exposure gehandelt werden. Da sich der Screening-Prozess kaum auf die (wenige Basispunkte niedrigeren) Effektivzinsen und das Duration-Profil auswirkt, können Anlegerinnen und Anleger mit dem ESG-Exposure ähnliche absolute und risikobereinigte laufende Erträge erzielen wie mit dem Stammindex.
Die Kreditqualität des ESG-Index ist höher als die des Stammindex (siehe Grafik unten). Beispielsweise gleichen sich die Übergewichtung von Anleihen mit A-Rating und die Untergewichtung von Anleihen mit BBB-Rating (am unteren Ende des Investment-Grade-Spektrums) von jeweils 5% aus, weshalb das Risiko „gefallener Engel“ im Portfolio sinkt. (Als gefallene Engel werden Anleihen bezeichnet, die ihr Investment-Grade-Rating verlieren und auf „spekulativ“ zurückgestuft werden. Derartige Rating-Verluste erhöhen den Portfolioumschlag und erschweren die Replikation für Fondsmanager, die ihre Benchmark möglichst genau abbilden wollen.)
Höhere Kreditqualität durch Screening
Quelle: Bloomberg. Daten per 31. August 2024. ESG-USD-Unternehmensanleihen = Bloomberg MSCI USD Corporate Float-Adjusted Liquid Screened Bond Index; USD-Unternehmensanleihen = Bloomberg Global Aggregate USD Corporate Index. Die hier abgebildeten Kreditratings sind Composite Ratings von Bloomberg.
Wer ein Exposure auf USD-Unternehmensanleihen mit ESG-Screening anstrebt, findet im Vanguard ESG USD Corporate Bond UCITS ETF eine überzeugende Lösung. Die ESG-Methodik des ETF beschränkt sich nicht darauf, Emittenten mit schwachem ESG-Profil herauszufiltern, sondern setzt zusätzlich ein Liquiditäts-Screening ein. Dadurch steigt die Kreditqualität und das Diversifizierungspotenzial des Anleihenportfolios – insbesondere in Phasen hoher Zinsen und hartnäckiger Inflation.
1 Artikel-8-Fonds sind gemäß der EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzinstrumente („SFDR“) definiert als Fonds, die ökologische oder soziale Merkmale fördern, sofern die Unternehmen, in die der Fonds investiert, hohe Governance-Standards erfüllen.
2 Emission gemäß Artikel SEC 144A ohne Registrierungsrechte.
3 Die „Glorreichen 7“ bezieht sich in unserem Kontext auf eine Gruppe von US-Aktien, zu der Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, NVIDIA und Tesla gehören.
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.
ETF-Anteile können nur durch einen Makler erworben oder verkauft werden. Die Anlage in ETFs bringt eine Börsenmakler-Provision und eine Geld-Brief-Spanne mit sich, was vor der Anlage vollständig berücksichtigt werden sollte.
Fonds, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, bergen das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Außerdem kann das Ertragsniveau schwanken. Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von festverzinslichen Wertpapieren. Unternehmensanleihen können höhere Erträge abwerfen, bergen aber auch ein höheres Kreditrisiko. Dadurch steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Das Ertragsniveau kann schwanken und Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von Anleihen.
Der Fonds kann derivative Finanzinstrumente verwenden, um Risiken oder Kosten zu reduzieren und/oder zusätzliche Erträge oder Wachstum zu generieren. Die Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten kann eine Erhöhung oder Verringerung des Engagements in Basiswerten bewirken und zu stärkeren Schwankungen des Nettoinventarwerts des Fonds führen. Derivative Finanzinstrumente sind finanzielle Kontrakte, deren Wert auf dem Wert einer Finanzanlage (wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Währungen) oder einem Marktindex basiert.
Weitere Informationen zu Risiken finden Sie im Abschnitt „Risikofaktoren“ im Verkaufsprospekt auf unserer Website.
Wichtige allgemeine Hinweise
Nur für professionelle Anleger (nach den Kriterien der MiFID II-Richtlinie), die auf eigene Rechnung investieren (einschließlich Verwaltungsgesellschaften (Dachfonds) und professionelle Kunden, die im Namen ihrer diskretionären Kunden investieren). In der Schweiz nur für professionelle Anleger. Nicht für die öffentliche Verbreitung bestimmt.
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Der indikative Nettoinventarwert („iNIW“) für die ETFs von Vanguard wird auf Bloomberg oder Reuters veröffentlicht. Informationen zu den Beständen finden Sie in der Portfolio Holdings Policy.
Für Anleger in Fonds mit Sitz in Irland ist eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Niederländisch und Italienisch erhältlich.
Nur für niederländische Investoren: Der oder die hier erwähnte(n) Fonds ist/sind im AFM-Register gemäß der Definition in Abschnitt 1:107 des niederländischen Gesetzes über die Finanzaufsicht (Wet op het financieel toezicht) aufgeführt. Einzelheiten zum Risikoindikator für jeden aufgeführten Fonds entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Factsheet, das Sie auf unserer Webseite finden.
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