Joe Davis: Es fühlte sich an, als hätte dieser Schritt lange auf sich warten lassen, nicht wahr, Chris? Wir sprechen natürlich davon, dass die Federal Reserve einen Zinssenkungszyklus eingeleitet hat. Ich denke, das ist eine willkommene Nachricht. Ich meine, die Inflation, die lange wirklich hartnäckig war, ist inzwischen gesunken.
Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor robust, allerdings steigt die Arbeitslosenquote allmählich wieder leicht an, das Beschäftigungswachstum hat nachgelassen. Ich denke, die US-Notenbank versucht, diese Risiken auszugleichen, indem sie die restriktive Geldpolitik, also die hohen Zinsen, etwas lockert.
Chris Alwine: Ja, genau. Mit 50 Basispunkten hat die Fed die Zinsen gleich zu Beginn ziemlich deutlich gelockert, und zwar mit dem expliziten Ziel, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Und das ist wichtig, damit die Wirtschaft weiter wächst. Ich denke daher, dass die Fed auf dem richtigen Weg ist.
Heute liegen Inflation und Wachstum in etwa auf Trendniveau. Daher verfolgt die Fed einen Weg der Normalisierung ihrer Zinspolitik, der ihr die besten Chancen für eine Verlängerung des Konjunkturzyklus bietet.
Joe Davis: Wir erwarten in den nächsten sechs Monaten einige Turbulenzen; keine Rezession, aber doch Turbulenzen. Wenn es darum geht, die Inflation bei 2% zu verankern, dann denke ich, dass wir Anlegerinnen und Anlegern sagen wollen, dass dies ein guter Schritt in die richtige Richtung ist. Denn die Federal Reserve versucht sicherzustellen, dass die Wirtschaft weiter wächst.
Chris Alwine: Genau. Die Frage ist: Was machen wir damit? Wie sieht unsere Anlagestrategie für dieses Szenario aus? In den aktiven Anleihenfonds gibt es zwei große Renditequellen – eigentlich drei, wenn wir die Wertpapierauswahl mit einbeziehen. Aber es geht darum, wie wir unsere Duration und unser Exposure auf die Renditekurve kalibrieren, damit unsere Portfolios mehr oder weniger kurssensibel sind.
Und jetzt, wo die Fed einen Zinssenkungszyklus eingeleitet hat, setzen wir auf lange Duration. Der zweite Punkt betrifft das Kreditrisiko, das wir eingehen. Haben wir zum Beispiel Unternehmensanleihen übergewichtet?
Das bringt uns in eine Position, von der wir nach wie vor überzeugt sind: Unternehmensanleihen. Daher haben wir Unternehmensanleihen übergewichtet.
Joe Davis: Wir werden die Entwicklung weiterverfolgen, und sollten sich Änderungen ergeben, werden Sie der Erste sein, der es uns wissen lässt.
Chris Alwine: Auf jeden Fall.
Joe Davis: Und ich werde das Gleiche tun, wenn es um die Wirtschaft geht.
Chris Alwine: Ganz genau.