(Was sind Ihrer Erfahrung nach die häufigsten Fehler, die Berater beim Zusammenstellen eines diversifizierten Portfolios machen?)
Ein häufiger Fehler, den wir bei Beratern hinsichtlich Investoren im Allgemeinen bemerken, ist ein unzureichendes Maß an Diversifikation. Das nennen wir manchmal Hyperkonzentration. Und das bedeutet wirklich eine Exposure gegenüber bestimmten Aktien, Assets, allgemeiner gesagt, Regionen oder Faktoren, die nicht wirklich konsistent sind mit einer breiten Exposure gegenüber Finanzmärkten. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass Investoren nur wenige Aktien halten, eine, zwei oder drei Aktien und ein großes Guthaben damit verbunden haben. Das führt wirklich zu einer Exposure nur gegenüber wenigen idiosynkratischen Elementen in den Portfolios, die viel Risiko mit sich bringen können und nicht wirklich die Diversifikationsvorteile nutzen, die man von einem Multi-Asset-Portfolio haben könnte. Darüber hinaus könnten diese Vermögenswerte, wenn es sich zum Beispiel um Aktien handelt, zur selben Branche oder zur selben Region gehören, und zusätzlich dazu einen sehr hohen Korrelationsgrad aufweisen, was dem Portfolio insgesamt nicht hilft. Ein weiteres Missverständnis, vielleicht mehr ein Missverständnis als ein Bias, ist die Vorstellung, dass je mehr Vermögenswerte ein Investor im Portfolio hat, desto besser die Diversifikationsvorteile sind. Das ist nicht unbedingt der Fall. Ein Aspekt ist die Anzahl der Vermögenswerte im Portfolio. Ein anderer Aspekt ist die Abdeckung, die diese Vermögenswerte in Bezug auf die finanzielle Exposure bieten. Ein Investor könnte viele Fonds haben, aber diese Fonds sind sehr nischenartig, sehr spezifischer Natur, und das könnte ihnen nicht eine breite Exposure gegenüber Finanzmärkten und Anlagechancen bieten. Wohingegen mit vielleicht weniger Bausteinen, die im Grunde aus Tausenden von Wertpapieren bestehen, könnte man eine viel breitere Exposure gegenüber Finanzmärkten und Diversifikationsvorteile auf diese Weise erhalten. Manchmal ist also bei der Portfoliokonstruktion und der Asset Allokation weniger mehr aus dieser Perspektive.
(Wie können Berater Vanguards System für Portfoliozusammenstellung nutzen?)
Der Vanguard-Ansatz zur Portfoliozusammenstellung ist wirklich ein Überblick. Ich würde es fast eine "Speisekarte" nennen, die bezeichnet, was die Fähigkeiten, Vanguards Fähigkeiten im Multi-Asset-Bereich sind, um Multi-Asset-Portfolios zu konstruieren, die auf bestimmte Ziele und Vorgaben ausgerichtet sind. Es ist wirklich ein großes Framework, das es ermöglicht, verschiedene Methoden und Ansätze zu identifizieren, um bestimmte Ziele zu erreichen. Wir tun dies, weil wir anerkennen, dass unterschiedliche Ziele leicht unterschiedliche Ansätze zur Asset Allokation und Optimierung erfordern können. Im Framework identifizieren wir vier Haupt- Wege zur Kategorisierung von Multi-Asset- Portfolios. Um ehrlich zu sein, gibt es viele Wege, wie Multi-Asset- Portfolios kategorisiert werden können. Man kann sie also aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Kategorisierung nach vier verschiedenen Ansätzen. Der erste ist der nach Marktkapitalisierung gewichtete Ansatz. Dies sind Portfolios, die der Idee folgen, eine Exposition gegenüber verschiedenen Assets hinzuzufügen, die mit ihrer Marktkapitalisierung konsistent ist. Ein zweiter Ansatz ist die aktiv-passiv-Mischung. Dies sind Portfolios, die dazu gedacht sind, in effizienter Weise aktive Exposures, aktive Strategien und Beta-passive Exposures zu mischen. Ein dritter Weg, dies zu betrachten, ist durch zeitvariable Portfolios. So nennen wir Portfolios, die dazu gedacht sind, sich zu ändern, von Zeit zu Zeit, um zu reagieren und Veränderungen in unseren Markt Erwartungen hinsichtlich Renditen, Volatilitäten und Korrelationen zu berücksichtigen. Zu guter Letzt, ein weiterer Ansatz, den wir haben, ist die strategische Asset Allokation, modellbasierte strategische Asset Allokation. Dies sind Portfolios, die darauf ausgelegt sind, über sehr lange Zeiträume hinweg effizient zu sein unter Berücksichtigung dessen, was wir Gleichgewichtsannahmen nennen, die auch unserere Kapitalmarktannahmen einkalkulieren. Dies würde also nicht erfordern, dass ein Investor Änderungen vornimmt, die auch höhere Kosten im Zusammenhang mit dem Rebalancing mit sich bringen könnten.