(Welchen Herausforderungen, müssen sich Finanzberater stellen, wenn es darum geht ein diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen und zu verwalten?)
Ich denke, dass eine der zentralen Herausforderungen damit zusammenhängt, was wir davor als die großen Drei bezeichnet haben. Dies ist also wirklich ein Prozess, bei dem es darum geht, eine Reihe von Annahmen über den Kapitalmarkt zu haben, die robust und gründlich genug sind. Was ich damit meine, ist, die Technologie und das Wissen zu haben, also auch das Wissen des Humankapitals, das es uns ermöglicht, ein System zu haben, um die erwartete Rendite für die verschiedenen Anlageklassen in der Zukunft zu identifizieren. Also, was sind die Renditen, die wir für verschiedene Anlagen in verschiedenen Märkten, in verschiedenen Regionen und möglicherweise auch verschiedenen Faktoren voraussehen? Welches Risikolevel ist damit verbunden? Also, welches Maß an Unsicherheit und Volatilität besteht bei all diesen Anlagen und wie hoch sind die Korrelationen? Diese Dinge können zeitlich variabel sein, sie können sich je nach verschiedenen Marktumgebungen ändern, was es für Investoren sehr schwierig machen kann, eine Vorstellung davon zu haben, was diese sein könnten. Natürlich gibt es keine perfekte Vorhersagbarkeit in Bezug auf all das, aber allein eine Vorstellung zu haben, eine klare Erwartung zu haben, die mit dem Anlageziel übereinstimmen, ist keine leichte Aufgabe. Damit verbunden ist natürlich der Prozess, die Performance des Portfolios zu verfolgen und ein System zu haben, das es einem Investor ermöglicht, Änderungen an den Portfolios vorzunehmen, die notwendig sein könnten, sei es, weil sich das Anlageziel leicht verändert hat oder weil wir uns in einer Marktumgebung befinden, die etwas anders ist als erwartet und eine Diskussion zumindestens darüber erfordert, ob das Portfolio geändert werden sollte oder nicht.
(Wie können Outsourcing und Automatisierung Finanzberatern dabei helfen, komplexe Kundenbedürfnisse und die Asset Allokation zu verwalten?)
Die Forschung, die wir bei Vanguard in den letzten 15 Jahren durchgeführt haben, legt tatsächlich nahe, dass Berater gerne den Prozess des Aufbaus eines optimierten Portfolios auslagern und wirklich nicht zu viel Zeit mit Themen verbringen, die damit zusammenhängen, wie wir die Allokation am besten gestalten können. Das liegt daran, dass sie dadurch mehr Zeit für ihre Kunden haben, sich auf Aspekte und Themen zu konzentrieren, über die sie mehr direkte Kontrolle haben und bei denen sie mehr Wert hinzufügen können. Themen wie einen ganzheitlicheren Ansatz zur Finanzplanung zu haben, das könnte Finanzbildung, Verhaltenscoaching und alle Aspekte sein, die beispielsweise mit Steueroptimierung oder Generationenvermögen zu tun haben. Also alle Aspekte, die spezifischer für die Investoren sind und nicht unbedingt mit dem Portfolioaufbau als Ganzes zusammenhängen, wo Investoren einen Vorteil gegenüber anderen Anbietern haben, wie Vermögensverwaltern, um bessere Ergebnisse für ihre Kunden zu erzielen.
(Wie hilft die Portfolioanalyse Beratern dabei, potenzielle Verbesserungen zu identifizieren und die Portfolios ihrer Kunden zu optimieren?)
Portfolioanalysen können einen erheblichen Wert für einen Investor hinzufügen, um unabsichtliche Neigungen oder Exposures zu identifizieren, die sie in ihrem Portfolio haben könnten. Dies könnte sich auf eine hohe Konzentration oder das Exposure gegenüber bestimmten Faktoren, Regionen oder Anlagetypen beziehen, deren sie sich nicht bewusst sind. Dies könnte zum Beispiel eine Übergewichtung von Technologiewerten oder bestimmten Regionen aufgrund eines Heimatbias sein, der beabsichtigt und Teil des Anlageprozesses und des Ziels ist, das mit den Beratern identifiziert wurde, aber es könnte auch nicht beabsichtigt sein. Portfolioanalysen versuchen, all das zu entpacken und den impliziten Teil bis zu einem gewissen Grad explizit zu machen, damit ein Investor eine klare Sicht darauf hat, welche Exposures und insbesondere welche Risikoexpositionen er mit dem Portfolio hat. Dieser Prozess kann dazu führen, die Asset Allokation mit ihren Beratern und Beraterinnen neu zu überdenken und daher kann die Portfolioanalyse zu Änderungen in den Asset Allokationen führen, erneut die Diversifikationsvorteile zu nutzen, über die wir gesprochen haben, oder Änderungen vorzunehmen, die konsistenter mit dem Anlageziel sind, das die Investoren haben. Dieser Prozess des Diskutierens, der Analyse der Portfolios und des Bewusstseins darüber, was ihnen nicht unbedingt bewusst war oder was beabsichtigt oder unbeabsichtigt sein könnte, schafft tatsächlich ein Element des Vertrauens zwischen dem Berater und dem Kunden, das Vorteile hat, die auch über den Portfolioaufbauprozess hinausgehen.