Man unterscheidet zwischen physischen und synthetischen ETFs, je nachdem wie sie die Performance des Indizes replizieren.
Wie dieses Diagramm zeigt, investieren ETFs mit physischer Replikation in die eigentlichen Wertpapiere ihres Zielportfolios. In 80% aller ETFs am Markt und in allen Vanguard ETFs kommt physische Replikation zum Einsatz.
Wie man hier sieht, setzen synthetische ETFs für die Umsetzung ihrer Anlagestrategie Derivate ein, vor allem Swaps. Swaps sind Derivatekontrakte, die die Gegenpartei, meistens eine Bank, zur Zahlung der Indexrendite an den ETF plus oder minus dem Swap-Preis verpflichten.
Die Gegenpartei hinterlegt Sicherheiten, um im Falle eines Zahlungsausfalls Risiken zu reduzieren. So können synthetische ETFs einen Index abbilden, ohne ein einziges der im Index enthaltenen Wertpapiere zu kaufen.
Synthetische ETFs gibt es in vielen Märkten, am beliebtesten sind sie jedoch in Europa, wo sie bereits 2001 eingeführt wurden. Allerdings wächst die Zahl der Anleger, die physische ETFs bevorzugen.
Schauen wir uns einmal an, wie sich beide ETF-Arten anhand von Basiswerten, Transparenz, Kostenquellen und Kontrahentenrisiko miteinander vergleichen lassen: Physische ETFs kaufen die im Index enthaltenen Wertpapiere, wohingegen synthetische ETFs Swap-Verträge mit einer Gegenpartei abschließen, um die Wertentwicklung eines Index gegen eine Gebühr abzubilden.
Physische ETFs sind vollständig transparent, synthetische ETFs dagegen nur begrenzt, da nicht ersichtlich ist, welche Sicherheiten zur Absicherung gegen das Ausfallrisiko der Gegenpartei hinterlegt wurden und wie hoch die Swap-Gebühr ist.
Zu den laufenden Kosten (OCF) eines physischen ETF gehören neben der Verwaltungsgebühr des ETF-Anbieters auch andere Kosten wie Verwahrungs- und Verwaltungsgebühren. In einem synthetischen ETF fallen neben der Managementgebühr, sonstigen Kosten wie Verwahrungs- und Verwaltungsgebühren auch die Swap-Gebühren an.
Physische ETFs können die Aktien in ihrem Portfolio gegen eine Gebühr ausleihen. Die Risiken sind dabei begrenzt, da Wertpapierleihe streng reguliert und immer vollständig besichert ist. In synthetischen ETFs wird der Swap dagegen wertlos, wenn die Swap-Gegenpartei ausfällt. Zu den wichtigsten Risiken synthetischer ETFs gehören daher Gegenparteirisiken, die sich vor allem durch Sicherheiten reduzieren lassen. Zudem ist die maximale Höhe des Exposure auf eine Gegenpartei reguliert.