ETFs können eine gute Option für Anlegerinnen und Anleger sein, die eine temporäre große Bargeldposition anlegen wollen, denn Barmittel können die angestrebten Aktien-/Anleihen-Allokation eines Portfolios verzerren und langfristig zu Minderrenditen gegenüber einer Benchmark oder den ursprünglichen Finanzzielen führen. Warum? Weil an den Aktien- und Anleihenmärkten die Phasen mit positiven Renditen überwiegen, wie ein Blick auf die vergangenen Jahre und Jahrzehnte deutlich macht.
Je länger der Zeitraum, desto höher die Performance-Verzerrung. Anlegerinnen und Anleger können größere temporäre Barpositionen jedoch in ETFs investieren und so das Risiko von Performance-Verlusten reduzieren. Ein hypothetisches Beispiel: Der Manager eines aktiven Fonds behält Barreserven in Höhe von rund 3% zurück, um neue Ideen umsetzen zu können und den regelmäßigen Cashflow-Bedarf des Fonds zu decken. Aufgrund stark steigender Kurse an den Aktienmärkten führt dies jedoch zu einem erheblichen „Cash Drag“, also einer Renditeminderung, von mehr als 2%.
Um diese Belastung zu minimieren, schichtet der Manager seine Barreserven in einen Aktien-ETF um. Wichtig ist jedoch zu bedenken, dass Aktien oder Anleihen in der Übergangsphase auch Minderrenditen gegenüber Barmitteln abwerfen und Handelskosten einige der potenziellen Vorteile aufwiegen können.